Wohnungstausch



Letzte Aktualisierung: 15.06.2020
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Der Wohnungstausch ist in Deutschland schon seit den 1950er Jahren beliebt. Die Grundidee besteht darin, dass Urlaub kostenintensiv ist und sich bei einem Wohnungstausch wenigstens die Mietkosten für eine Unterkunft sparen lassen. Wer in einer schönen Stadt wohnt, kann mit einem Tauschpartner aus dem Zielort die Wohnung tauschen, sodass beide Parteien sich die Kosten für eine Unterkunft sparen. Zugleich wissen Sie, dass Ihre Wohnung versorgt ist, was vor allem für Pflanzen- und Tierliebhaber wichtig ist.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie der Wohnungstausch oder Haustausch funktioniert, welche Verpflichtungen die Tauschpartner eingehen, welche Nebenkosten entstehen können, wann eine Renovierung nötig ist und welche Vor- und Nachteile ein Wohnungstausch bietet. Außerdem beantworten wir häufige Fragen zum Thema.

So funktioniert der Wohnungstausch oder Haustausch

Bei einem Wohnungstausch tauschen Eigentümer oder Mieter ihre Wohnung für eine vorab festgelegte Zeit mit einer anderen Person, die sich am Zielort des Urlaubs befindet. Es gibt viele Haustausch-Portale im Internet, auf denen tauschwillige Mieter und Eigentümer ihre Immobilie zum Tausch anbieten können. Dabei entstehen neben den eventuellen Mitgliedschaftskosten für das jeweilige Portal keine weiteren Kosten, sodass beide Tauschpartner eine gratis Unterkunft erhalten.

Bei der Suche gibt es verschiedene Filter, sodass Sie nach Region, Land oder Stadt suchen können. Außerdem können Sie angeben, welche Art von Wohnung Sie suchen. Wenn sich in der Suchanfrage ein passender Kandidat findet, können Sie über das Portal Kontakt aufnehmen. Sie sollten auch Ihre eigene Wohnung entsprechend inserieren.

Verpflichtungen der Tauschpartner

Beim Wohnungstausch gibt es normalerweise keinen Vertrag und daher auch nicht so viel Sicherheit wie bei einem Mietverhältnis. Dennoch bieten die meisten Portale eine gewisse Sicherheit an, indem sie die Tauschpartner dazu verpflichten, einen Code of Conduct zu unterschreiben. So ist gewährleistet, dass beide Parteien respektvoll und zuverlässig mit der Tauschwohnung umgehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich auch Kontaktdaten des Tauschpartners geben lassen. Wenn dieser eine Haftpflichtversicherung vorweisen kann, ist dies ideal.

Beide Parteien verpflichten sich beim Wohnungstausch dazu, ordentlich und sorgsam mit der Tauschwohnung umzugehen. Sie können weitere Details wie einen regelmäßigen Austausch oder das Senden von Fotos verabreden. Sollte in der Tauschwohnung etwas zerbrechen oder verlorengehen, ist der jeweilige Partner dazu verpflichtet, dies auf eigene Kosten zu ersetzen. Die Wohnung sollte sauber übernommen und übergeben werden.

Nebenkosten beim Wohnungstausch

Kosten von bis zu 100 Euro im Jahr fallen für die Mitgliedschaft auf dem Haustausch-Portal an. Oft sind diese Kosten auch etwas geringer. Manche Tauschpartner finden sich auch über soziale Medien oder andere Plattformen, die umsonst sind. Jedoch haben kostenpflichtige Portale den Vorteil, dass sie nicht anonym sind und mehr Rechenschaft bieten. Zwar gibt es keine Versicherung wie bei AirBnB, ober Garantien und Zusatzleistungen wie eine Service-Hotline sind meist vorhanden.

Darüber hinaus gilt es, eine Abmachung mit dem Tauschpartner zu treffen, was die Nebenkosten der Wohnung angeht. Normalerweise zahlt jeder seine Mietkosten weiter. Wenn Sie jedoch feststellen, dass der Tauschpartner sehr viel Wasser oder Strom verbraucht, können Sie eine Nachzahlung fordern, wenn Sie dies vorher entsprechend vereinbart haben.

Empfehlung: Erstellen Sie einen kleinen Tauschvertrag. Dieser ist kein offizieller Mietvertrag, gibt Ihnen aber schriftliche Sicherheit über Eventualitäten.

Renovierung der Tauschwohnung

Wenn Sie am Wohnungstausch interessiert sind, sollten Sie Ihre eigene Wohnung in den bestmöglichen Zustand versetzen, um auf den einschlägigen Tauschportalen bessere Chancen zu haben. Dafür ist es sinnvoll, die Wohnung zu renovieren. Überlegen Sie auch, wo Sie private Gegenstände verstauen, während der Tauschpartner in der Wohnung lebt. Oft sind hier abschließbare Schränke oder Kellerräume, zu denen der Tauschpartner keinen Zugang hat, die beste Wahl.

Nach einem längeren Tausch kann es zudem sein, dass die geliehene Wohnung nicht mehr im besten Zustand ist. Abhängig von den Vereinbarungen im Vertrag und von den vorliegenden Schäden ist eventuell eine Renovierung nötig. Dabei gilt immer, dass der Tauschpartner und Schäden beseitigen muss, die er selbst verursacht hat. Meistens handelt es sich jedoch nur um Schönheitsreparaturen.

Vor- und Nachteile am Wohnungstausch

Der Wohnungstausch ist letztendlich Geschmackssache, denn nicht jeder ist von der Idee begeistert, fremde Menschen unbeaufsichtigt in der eigenen Wohnung leben zu lassen. Wenn Sie jedoch Lust auf dieses Abenteuer haben, bringt der Wohnungstausch viele Vorteile:

  • Kostenersparnis: Der Tausch ist an sich kostenlos, sodass beide Parteien neben eventuellen Nebenkosten kein Geld ausgeben müssen. Dies ist der größte Vorteil am Wohnungstausch: Er ermöglicht einen sehr günstigen Urlaub oder Aufenthalt.
  • Möblierte Unterkunft: Eine Tauschwohnung ist deutlich besser ausgestattet als ein Hotelzimmer oder gar eine Ferienwohnung. Sie finden eine voll eingerichtete Küche, eine Waschmaschine, einen Fernseher, W-LAN und oft sogar Extras wie Spielsachen oder ein Fahrrad vor.
  • Tipps von Einheimischen: Ähnlich wie bei AirBnB & Co. hat die Tauschwohnung den großen Vorteil, eine Kiezlage und keine Touristenlage zu haben. Üblicherweise tauschen sich beide Parteien über die besten Tipps für die Umgebung aus. Sie erhalten also Insider-Hinweise zu Themen wie dem günstigsten Supermarkt, dem besten Spielplatz oder den besten Restaurants der Umgebung, die nicht in jedem Reiseführer stehen.
  • Versorgung der Wohnung: Viele Wohnungstauscher mögen das Prinzip auch deshalb, weil sie wissen, dass ihre Wohnung im Urlaub beaufsichtigt ist. Eventuell vorhandene Tiere und Pflanzen werden versorgt, es wird regelmäßig gelüftet und der Briefkasten wird geleert.

Auf der anderen Seite gibt es einige Nachteile am Wohnungstausch:

  • Tauschpartner nicht immer leicht zu finden: Damit der Wohnungstausch möglich ist, muss zunächst ein Tauschpartner gefunden werden, der sich am gewünschten Urlaubsziel befindet. Dies ist nicht immer leicht und kann dazu führen, dass Sie Ihre Urlaubsplanung anpassen oder verändern müssen.
  • Zeit muss stimmen: Sobald der Tauschpartner gefunden ist, müssen Sie ein passendes Zeitfenster finden, das für beide Parteien gut geeignet ist. Hier sind Kompromissbereitschaft und Flexibilität sehr wichtig.
  • Privatsphäre: Eine große Sorge vieler Interessenten besteht darin, dass beim Haustausch fremde Menschen für einen längeren Zeitraum in den eigenen vier Wänden leben. Sie haben auch Zugang zu privaten und intimen Bereichen, was zwar nicht unbedingt negativ ist, manchen Menschen aber ein ungutes Bauchgefühl bereitet.
  • Doppelte Vorbereitung: Zu guter Letzt verlangt der Wohnungstausch mehr Vorbereitung als ein klassischer Urlaub. Denn Sie müssen nicht nur packen, sondern auch die eigene Wohnung auf Vordermann bringen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen


Muss der Vermieter dem Haustausch zustimmen?

Der Vermieter muss dem Wohnungstausch oder Haustausch nicht zustimmen. Mieter dürfen in ihrer Wohnung Besucher empfangen und Gäste beherbergen. Bei der Untervermietung gibt es andere Regeln und die Zustimmung des Vermieters ist nötig, aber der Haustausch ist keine Untervermietung. Dennoch ist es empfehlenswert, den Vermieter über den Tausch zu informieren und ihm die Kontaktadresse des Tauschpartners zu geben, um auf Notfälle vorbereitet zu sein.

Brauche ich beim Wohnungstausch eine Versicherung?

Eine Versicherung ist beim Wohnungstausch keine Pflicht. Für eventuelle Schäden kommt meist die Haftpflichtversicherung oder Hausratversicherung auf. Wir empfehlen beiden Tauschpartnern, zu überprüfen, dass diese Versicherungen vorliegen und Schäden abdecken würden. Eine Ausnahme besteht bei der Nutzung eines PKW, denn hier müssen Sie Ihre Versicherung darüber informieren, dass der Tauschpartner Ihr Auto nutzen wird. Eine Vollkaskoversicherung ist hier die beste Wahl.

Was gehört zur Wohnungstausch-Etikette?

Vor dem Tausch sollten beide Tauschpartner die Wohnung aufräumen und putzen. Auch kleine Schönheitsreparaturen sind angebracht. Zum guten Ton gehört es, eine Mappe mit Instruktionen für die Wohnung, dem W-LAN-Passwort und wichtigen Hinweisen zu erstellen. Dazu sollten auch Tipps für die Umgebung gehören. Eine nette Geste wie eine Flasche Wein oder eine Schachtel Pralinen sind zur Begrüßung gern gesehen. Während des Aufenthalts sollten die Tauschpartner regelmäßig Updates über die Wohnung geben. Zur Abreise sollte diese wieder in den Urzustand versetzt werden.

Was passiert, wenn der Tauschpartner kurzfristig abspringt?

Beim Wohnungstausch kann es passieren, dass einer der beiden Tauschpartner kurzfristig abspringt. AirBnB bietet für diesen Fall eine Versicherung, die beim Wohnungstausch leider fehlt. Jedoch kann die Hotline der Plattform oft helfen. Außerdem ist es wichtig, den Tauschpartner vor dem Tausch gut kennenzulernen und sich auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen, um derartige Probleme zu vermeiden. Wenn das Portal Bewertungen anzeigt, geben diese einen guten Hinweis auf die Zuverlässigkeit der Person.

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